Deutscher Meister wird nie der VfL - Fußball und Musik in Deutschland
Dieses Buch von Autor Andreas Witte ist aktuell in Arbeit und wird im Winter bei uns erscheinen. Einen Vorgeschmack gibt's in unserer aktuellen Ausgabe #32 mit dem Leitartikel "Fußball und Musik". Bald wird das Buch auch an dieser Stelle vorbestellbar sein, daher bei Interesse einfach ab und an mal vorbeiklicken.
Nachfolgend ein Auszug aus dem Vorwort:
Verehrte Fußballfreunde,
von 1963 bis 1988 moderierte Kurt Brumme jeden Samstagnachmittag im WDR-Radioprogramm die Sendung „Sport und Musik“. In dieser gab es Liveschaltungen zu den jeweiligen Fußballbundesligaspielen, immer wieder unterbrochen durch Musiktitel. Im Gegensatz zum Inhalt des Ihnen vorliegenden Buches hatte die Musik der Sendung allerdings nichts mit Fußball zu tun, sondern es handelte sich schlicht und einfach um Popmusik. Der Grund, warum ich das erwähne, ist, dass ich mit dieser Sendung begann, mich für unseren geliebten Fußballsport zu interessieren. Das war Anfang der 1970er Jahre. Parallel durfte ich mein erstes höherklassiges Livespiel erleben, nämlich das Oberligaspiel TuS Eving-Lindenhorst gegen den DSC Wanne-Eickel. Und am 2. November 1974 war es mir vergönnt, in der 2. Bundesliga Nord die Partie Borussia Dortmund gegen die DJK Gütersloh zu verfolgen. Spätestens da hatte mich das Fußballfieber endgültig gepackt.
In der Mitte jenes Jahrzehnts ereilte mich die zweite Leidenschaft neben dem Fußball, die mich bis zum heutigen Tage nicht losgelassen hat: Musik. Ich begann Schallplatten zu sammeln, später auch CDs. Und irgendwann erkannte ich, dass meine beiden Interessensgebiete ab und an auch die Wege kreuzen. Denn mit der Zeit begannen immer mehr Vereine, ihre Hymne auf Tonträger zu bannen, und durch die ständig steigende Popularität des Fußballsports gab es auch immer mehr Menschen, die ihrer Liebe dazu musikalisch Ausdruck verliehen.
Heute können wir auf eine riesige Menge von Musik zurückblicken, die zum Thema Fußball weltweit veröffentlicht wurde. Ich glaube, es versteht sich von selbst, dass ich damit auch ein neues Sammelgebiet entdeckte und inzwischen zahlreiche Tonträger des Genres mein Eigen nennen darf. Und es ist an der Zeit, einen Versuch zu wagen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn neben abstrusestem Blödsinn gab es auch eine Menge musikalisch hochwertiger und inhaltlich interessanter Lieder zu unserem Lieblingssport.
Es würde den Rahmen sprengen, ginge ich das Thema weltweit an. Daher begnüge ich mich (zunächst) mit diesem Projekt einer ersten Sichtung des deutschen Marktes. Des deutschen Marktes, nicht des deutschsprachigen, denn natürlich haben auch unsere Nachbarn aus Österreich und der Schweiz einige schöne Songs herausgebracht. Ein kleines Kapitel zum Thema Austria findet sich dann aber doch in diesem Werk. Eines Tages vielleicht etwas mehr in einem weiteren Buch. Stoff gibt es mehr als genug.
Noch eines vorweg: Dieses Buch wird Ihnen selten etwas präsentieren, was jeder kennt. Liebe Schalker, es wird hier kein „Blau und Weiß, wie lieb ich Dich“ zu finden sein. Liebe Dortmunder, „Heja BVB“ ebenso wenig. Und nein, auch kein „Stern des Südens“. Mein Schwerpunkt liegt auf den Blumen der deutschen Fußballmusik, die im Verborgenen blühen. Sie werden auch weniger „Humtata“-Beiträge finden, sondern vorwiegend Pop- und Rockmusik von anständiger Qualität. Schräge Musik außer Konkurrenz, grenzwertige Stücke und diverse Peinlichkeiten behandle ich in einigen Extrakapiteln, denn auch diese Beiträge dürfen nicht fehlen ...